Also: Konzentration auf die Sache! Christian überprüft die Wetterlage und informiert uns über die Lawinensituation. Mit Schaufel, Sonde und LVS-Gerät ausgestattet, verlassen
wir schließlich die Hütte. Unser Ziel ist der Gipfel des „Hählekopf“ (2058 Meter). Bei strahlendem Sonnenschein stapfen wir durch den hohen Schnee, Guide Christian vorneweg. Die anderen folgen in Reihe und Glied, immer darauf bedacht, in die Fußstapfen des Vordermannes zu treten, denn das spart Kraft! Jürgen sieht in seiner dicken, blauen Daunenjacke wie ein Alaska-Reisender aus. Er ist kaum zu bremsen, voller überbordender Freude. Eine solch´ zauberhafte Schneelandschaft, wie sie sich vor unseren Augen auftut, sagt er, habe er noch nie in seinem Leben gesehen. Die Neulinge in unserer Runde lernen auf dieser ersten, nicht übermäßig langen Wanderung eine ganze Menge: Wie wichtig es ist, angesichts der körperlichen Anstrengung und zehrender Kälte, immer Wasser und energiereiche Zwischenmahlzeiten greifbar zu haben, stets die umliegenden
Berghänge im Blick zu behalten, um einer möglichen Lawinengefahr aus dem Weg zu gehen. Außerdem: Zu viel Reden kostet Kraft - also statt dauerhaft zu quatschen, lieber die wunderbare Schneelandschaft ruhig genießen! Last but not least: Der vielgepriesene Zwiebel-Look. Wir spüren am eigenen Leib wie essentiell die richtigen Klamotten in dieser rauen Bergwelt sind. Der Körper braucht definitiv die passende „Hülle“, um gegen den steten Wechsel zwischen warm und kalt, zwischen schweißtreibendem Aufstieg und ruhigem Genießen auf dem windigen Berggipfel gewappnet zu sein. Und noch eines wird uns bei dieser rund vierstündigen Schnuppertour klar: Unsere Gruppe harmoniert konditionell, alle können locker mithalten und sind den Anforderungen an das Bergsteigen mit Schneeschuhen gewachsen. Nicht nur Christian dürfte das mit großem Wohlwollen registriert haben.