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Maiengrüne Wispertrails

Wispertaunus-Mehrtageswanderung

30.05.2024

8 Frauen und 1 Mann treffen sich am Vormittag des 22. Mai im Hotel im Schulhaus in Lorch. Zügig starten wir unsere erste Tour, das Rhein-Wisper-Glück.

Gleich hinter Lorch geht es steil bergauf. Der Weg ist nach dem heftigen Regen am Tag zuvor teilweise matschig, aber trotzdem noch gut zu gehen. Oben werden wir dann auch für die Mühen des Aufstiegs mit grandiosen Ausblicken auf den Rhein belohnt. Wir haben Glück, die über dem Hunsrück erkennbaren Schauer trauen sich nicht, den Rhein zu überqueren. Lange gehen wir an der Taunuskante entlang, mal durch lichte Wäldchen, mal durch Weinberge. In einem Waldabschnitt finden wir wunderschöne Knabenkräuter.

Langsam geht es durch die Weinberge wieder auf Lorch zu. Das obligatorische Gruppenbild entsteht in einer typischen Weinlaube.

Wenn wir aber denken, es geht direkt nach Lorch zurück, haben wir uns getäuscht. Andrea führt uns zunächst hinab zur Clemenskapelle nach Lorchhausen. Danach müssen wir nochmal bergauf, bis es schließlich recht steil wieder hinab nach Lorch geht, nicht ohne die aufmerksame Begutachtung weiterer Orchideen, besonders einiger noch im Wachstum begriffener Bocksriemenzungen. Abwechslungsreiche knapp 12 Kilometer und 430 Höhenmeter haben uns allen sehr viel Spaß gemacht. Nach einem Stopp zum Duschen, Umziehen und Erholen im Hotel, lassen wir den Abend in einem gemütlichen Lokal am Rheinufer ausklingen.

Am nächsten Morgen dürfen wir das reichhaltige Frühstücksbuffet genießen, die frisch gebackenen Waffeln erweisen sich als der Hit. Andrea hat für uns eine Führung durch die örtliche historisch und kunstgeschichtlich bedeutsame Pfarrkirche St. Martin organisiert. Highlight ist der gotische geschnitzte Hochaltar, das Werk des Wormser Künstlers Hans Bilger, ein Vorläufer des berühmten Tilman Riemenschneider.

Der engagierte Kirchenführer hat viel zu erzählen und lässt uns fast nicht mehr gehen. Nur mit Hinweis auf unsere geplante Wanderung können wir schließlich nach fast 2 Stunden die Kirche wieder verlassen. Hier verlässt uns dann auch Jürgen, und wir setzen die Tour für die nächsten Tage als reine Frauengruppe fort.

Heute geht es zum Naurother Grubengold. Dieses Gold erweist sich als grau und in Form von Schieferplatten. Der Weg führt uns in weitem Bogen um die Ortschaft Nauroth, zu der wir zunächst mit 2 Autos fahren. Wir gehen wieder durch lichte Wälder und über teils recht sumpfige Wiesen, vorbei an ehemaligen Schiefergruben. Der Schiefer wurde hier sowohl über als auch unter Tage abgebaut.

Steile Hänge müssen wir heute nicht überwinden und so genießen wir alle die Natur und das schöne Wetter. Am Wispersee, einem Angelteich, machen wir Rast im warmen Sonnenschein.

Nach 14 Kilometern und 340 Höhenmetern kehren wir zurück nach Lorch und verbringen den Abend im historischen Hilchenhaus.

Am nächsten Tag geht es wieder rund um eine Ortschaft in der Nähe, um Preßberg.

Der Weg nennt sich Via Monte Preso, der Name stammt von einem ehemaligen Pfarrer Preßbergs, der ein großer Italienfan war. Er ist geprägt durch einzigartige Panoramablicke über die Taunuslandschaft. Leider erwies sich das Wetter als sehr wechselhaft und stürmisch. Wir ließen uns die gute Laune jedoch nicht verderben.

Nach 12 Kilometern und 310 Höhenmetern waren wir recht früh zurück im Hotel und konnten uns trocknen und aufwärmen. Den Abend verbrachten wir bei Rheingauer Spezialitäten und Wein in einer gemütlichen Weinstube.

Auch der letzte Tag brachte uns wieder stürmisches Wetter und Regen, was uns jedoch nicht abhielt zu unserer letzten gemeinsamen Tour aufzubrechen. Es ging nach Ransel zum Ranseler Höhenrausch.

Da es ja sowieso regnet und alles nass ist, wagen wir uns heute ein bisschen in die Unterwelt. Ein alter Schieferabbaustollen ist einige Meter weit zugänglich und wir haben viel Spaß dabei, hinein zu krabbeln.

Unterwegs auf eigentlich wunderschönen Höhenwegen werden wir allerdings immer wieder von heftigen Regen- und Graupelschauern überrascht.

Erst gegen Ende der Rundtour hellt es auf und der blaue Himmel zeigt sich wieder,

Nach 10,5 Kilometern und 260 Höhenmetern sind wir zurück an den Autos. Zum Abschluss dieser wunderbaren Wandertage fahren wir noch zu einer Forellenzucht und decken uns mit frisch gefangenen Wisperforellen ein, um zu Hause in Erinnerung schlemmen zu können.

Ein herzliches Dankeschön an Andrea für die perfekte Organisation dieser Wandertage.