Noch kurz etwas hinunter, dann wieder hoch (das Übliche bei Bergwanderungen) durch einen Hang aus Geröll; wir nähern uns der Kante, jetzt geht es quer durch die Wand, die an einigen Stellen mit Stahlseilen gesichert ist. Am Gipfelkreuz sind wir aber erst nach einem längeren steinigen Weg auf der schrägen Felsplatte, die den Hohen Ifen (2230 m) so prägnant für das Kleinwalsertal werden ließ. Die grüne, sich sanft nach Süden neigende Hochfläche bricht nach den anderen Himmelsrichtungen mit senkrechten, nicht wirklich hohen Wänden ab, der bekannten Ifenmauer. Der Blick geht über die kilometerweite Karstfläche, zum Roßkopf und zum Hirschegg. Über den Eugen Köhler-Weg, der im Bogen durch die plattige Südflanke führt, steigen wir steil in Richtung Endziel, der Schwarzwasserhütte, ab. Über mehrere hundert Meter ist der Weg durch eingebohrte Trittschienen und Drahtseile gesichert, was besonders bei Feuchtigkeit wichtig ist. Mit einem Endspurt kommen wir gerade kurz nach 18:00 an, um unsere Buchung nicht zu verlieren (der Hüttenwirt versicherte aber, dass er keine Buchungen storniert und nach 18:00 an andere vergibt). Wir erwischen noch das Abendessen und verringern unser Flüssigkeitsdefizit mit etlichen Bieren und Schorlen. Die Krämpfe sind das unerwartete Diskussionsthema am Abend und mit der DAV-Karte vor Augen werden Alternativen für den nächsten Tag beratschlagt und vom morgendlichen Wohlfühlen abhängig gemacht. Im Schlafsaal sind noch die Corona-Abtrennungen vorhanden, das grelle Notlicht verhindert bei manchem ein schnelles Einschlafen. Gab es Schnarcher? An diesem Abend hat mich keiner gestört.